Ein Tag der Tat und der Entscheidungen
Dies ist ein Tag der Tat und der Entscheidungen. Wenn du deine Kräfte direkt und effizient einsetzt, bleibt die Wirkung nicht aus und du kannst am Ende vielleicht sogar mehr erreichen als gedacht.
Sitzen, zaudern, warten. Auch verzweifelt sein. Dann wieder nur sein. Es versuchen müssen, dann aber trotzdem wollen. Sammeln, brauch ich noch. Das ist eben der Alltag. Kultivierter Konsum ist die Fähigkeit zwischen Elegantem und Vulgärem zu unterscheiden.
Objekte, Raum, Figuren. Darum geht es. Die sollen aufs Bild, aber in einer bestimmten Weise. Kultiviertes Malen also. Los geht’s mit den Zeichnungen, die kommen aus dem Skizzenbuch, die sammel ich. Dann schau ich sie an: Welche ist denn nun interessant und kann was werden auf der Leinwand. Die Figuren sollen auch lustig aussehen, sonst ist’s langweilig. Und die Objekte? Die Sammlung hab ich begonnen nur ist sie ins stocken geraten. Ich weiß nämlich gar nicht mehr, was die noch zu tun haben mit dem Rest, ja, der Konsum, der soll mit rein – deshalb brauch ich sie. Also alles zusammensetzen. Aber eigentlich starte ich ja nicht mit der Figur sondern mit dem Raum. Da ist dann zuerst eine Zeichnung, vom Raum, vom Objekt – das ist dann auch manchmal Einunddasselbe, oder kann vom Einen zum Anderen werden.
Wie Sie sehen, sind dies Kompositionen mit Figuren und die stecken in Räumen fest. Ah, der Raum kann auch Landschaft sein. Dann ist nämlich auch angesprochen, wie wir mit der Natur umgehen, das ist wichtig. Gut, dann sind Raum und Objekt und Landschaft Einunddasselbe und alles ist Konsum und drin sitzt ne Figur, die macht nicht viel. Sitzen am Ende. Sitzen, zaudern, warten. Auch verzweifelt sein. Dann wieder nur sein. Ok, also es soll aber nicht so ein Gewirre von Unterschiedlichem sein; schon – aber auch ein Ganzes ergeben. Ideal wär aber, wenn’s nur eine große Sache gäbe, die auch so einen Glanz hat.
Das mit den Objekten wird mir zu dumm. Das ist zu beliebig, ich muss erst weiter sammeln. Ich mal nur noch Landschaften. Am besten nicht erkennbar, sonst halten sich wieder alle daran auf und darum geht es ja nun nicht. Es geht ja um die Beobachtung und wie kann ich in die Welt schauen und wie will ich das überhaupt malen! Und es ist ja auch so, dass ich immer lieben muss, was ich male, sonst wird’s nichts, sonst wird’s leer und nur so durchgemalt ohne Witz, und dann werde ich wieder von der Dummheit geküsst. Ich sollte mehr auf Papier malen. Das mach ich morgen.
Was noch? Achso, ja, dann also ab auf die Leinwand, trocknen und so weiter, dann gefällt’s mir nicht, dann kommt ne neue Schicht drauf, in der alles rausfliegt, was mir nicht gefällt, dann kommen weitere Farbschichten und dann entsteht der Raum, den muss ich trinken mit den Augen. Und von hier aus wird entschieden, welche Figur denn nun da rein kommt und was sie macht. Dabei passieren natürlich Abstraktionsprozesse und so weiter. Hier ist’s halt richtig interessant für mich. Kleinigkeiten ausbessern, schauen. Ich sehe Farben, Stimmungen, Relationen. Alles bunt. Dann langsames Durcharbeiten, ziehig wie Kaugummi. Dann wieder übermalen. Den logischen Ort des Bildes habe ich vorhin schon verlassen. Dann schön wiederholen, bis ich am Ende satt bin.
Die wichtigste Frage ist immer: Wie wollen wir leben? Aber vorher will ich wissen, wie will ich schauen? Wie auf die Welt blicken, wie mich selbst ansehen. An einen Punkt kommen, meine eigenen Filter zu erkennen. Wie träumen. Wie suchen. Die Filter verschieben sich langsam und ein Knick entsteht im Bild. Das ist ein guter Anfang. Ich beobachte erstmal, bin auf dem Weg zur Imagination. Ich bin im Dazwischen, das wird immer ein Davor und ein Danach haben, ich will versuchen hier zu schweben, so lange es geht.